Ein traumatisches Ereignis am Arbeitsplatz kann bei den betroffenen Mitarbeitenden ein sogenanntes Psychotrauma verursachen. Hierbei handelt es sich um eine seelische Verletzung durch eine extrem belastende Erfahrung, die bei den Betroffenen starke (Todes-)Angst, Hilflosigkeit, Verzweiflung, Entsetzen, Ekel oder auch ein Gefühl des Kontrollverlustes auslöst. Eine häufige Folge eines erlebten Psychotraumas ist die akute Belastungsreaktion, die sich zum Beispiel durch Panik, körperliche Stresssymptome (bspw. Schwitzen, Zittern, Übelkeit) sowie emotionalen Rückzug und Desorientierung zeigen kann. Sie tritt unmittelbar nach dem Ereignis oder Stunden bis Tage später ein und klingt häufig nach wenigen Tagen bis Wochen von alleine ab, wenn die individuellen Bewältigungsressourcen greifen. Schafft die Psyche es jedoch nicht, das Erlebte von alleine zu verarbeiten, kann aus der akuten Belastungsreaktion eine Traumafolgestörung entstehen, etwa eine Posttraumatische Belastungsstörung (kurz: PTBS).
Eine PTBS tritt erst Wochen bis Monate nach dem traumatischen Ereignis auf. Typische Symptome sind unter anderem Schreckhaftigkeit, Panikattacken, Aggressivität, ungewolltes und sich aufdrängendes Wiedererleben von traumatischen Erinnerungen, emotionale Abflachung, Albträume, Vermeidung von Reizen, die an das Ereignis erinnern, sozialer Rückzug sowie Suchtverhalten. Diese starken Verhaltensveränderungen wirken sich nicht nur auf die betroffene Person selbst, sondern auch auf viele andere Lebensbereiche aus – von der Familie bis ins Berufsleben. Soziale Konflikte, Isolation und Leistungsabfall am Arbeitsplatz bis hin zur dauerhaften Arbeitsunfähigkeit können die Folge sein und Betroffene wie soziales Umfeld belasten.
Im betrieblichen Kontext ist es daher wichtig, eine professionelle Versorgungsstruktur zu etablieren, um die Folgen eines traumatischen Erlebnisses am Arbeitsplatz abzupuffern. Über Informations-, Schulungs-, Beratungs- und Therapiemaßnahmen sollen Gefährdungen minimiert, Handlungsabläufe in Notfallsituationen automatisiert, die Entstehungswahrscheinlichkeit einer Traumafolgestörung reduziert, der allgemeine Gesundheitszustand stabilisiert und somit die Arbeitsfähigkeit der betroffenen Person bestmöglich erhalten werden.
Als Krankenkasse der Verkehrs- und Transportbranche setzen wir uns besonders dafür ein, betroffenen Mitarbeitenden schnellstmöglich den Wiedereinstieg ins (Berufs-)Leben nach einer traumatischen Erfahrung zu ermöglichen! Kommen Sie gerne auf uns zu!