Nicht alle Suchterkrankungen wirken sich direkt auf das Verhalten und die Arbeitsleistung aus. Kommt es allerdings zu weiteren Schwierigkeiten aufgrund der Sucht (Beziehungskrisen, Beschaffungskriminalität, Wohnungsverlust), kann sich dies schnell auf die Arbeitsleistung, die Arbeitsqualität und die Arbeitsunfähigkeitszeiten auswirken. Deshalb ist es umso wichtiger, auch Suchtprävention im Unternehmen strategisch zu verankern.
Die Entwicklung einer Sucht erfolgt schleichend, Betroffene tragen das Problem unbemerkt oft über Jahre mit sich herum. Nicht selten empfinden Menschen, die an einer Suchterkrankung leiden, sehr große Scham und setzen ihre Suchterkrankung mit einer Willensschwäche gleich. Mitarbeitende, die bei einer Kollegin oder einem Kollegen eine Suchterkrankung vermuten, trauen sich oftmals nicht, die Person darauf anzusprechen. Dabei gibt es gute Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen. Die Führungskräfte im Unternehmen können vielfach unterstützen:
- Sie sind in der Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeitenden, wichtig ist daher, dass sie Hilfsangebote kennen,
- eine einfühlsame und lösungsorientierte Gesprächsführung beherrschen,
- sicher handeln können, wenn Gefahr in Verzug ist,
- eine vertrauensvolle Beziehungen zu den Mitarbeitenden aufbauen und
- eine wertschätzende Kommunikation im Team etablieren.
Eine Sucht ist eine Erkrankung und Betroffene müssen dieselbe Chance auf Genesung erhalten, wie Mitarbeitende mit anderen Erkrankungen. Wird das Thema Sucht sorgfältig und empathisch angesprochen, kann einer Verschlimmerung vorgebeugt werden. Wir bieten zum Thema Suchtprävention zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten.